Inhaltsverzeichnis:
- Barbara Slowik Meisel kündigt Großeinsatz in Berlin an
- Anschlag in Manchester beeinflusst Sicherheitslage
- Belastung für die Berliner Polizei
- Berlin bleibt wachsam
Barbara Slowik Meisel kündigt Großeinsatz in Berlin an
Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel erklärte am Sonntagabend am Rande der Eröffnung der Gedenkausstellung für das Nova Music Festival im Flughafen Tempelhof, dass die Sicherheitsmaßnahmen deutlich ausgeweitet werden. Mehr als 1000 zusätzliche Beamtinnen und Beamte sollen am Dienstag im Einsatz sein. Der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen hat dabei höchste Priorität. Die Polizei sei gut vorbereitet, betonte Slowik Meisel, und wolle auf mögliche Störungen schnell reagieren.
Sie unterstrich, dass es bislang keine konkreten Hinweise auf geplante Angriffe oder größere Zwischenfälle gebe. Dennoch rechne man mit Spontanversammlungen und Aktionen in verschiedenen Stadtteilen, insbesondere im Zentrum Berlins.
Anschlag in Manchester beeinflusst Sicherheitslage
Ein weiterer Grund für die verstärkten Maßnahmen ist der Anschlag auf eine Synagoge in Manchester am vergangenen Donnerstag, der während des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur verübt wurde. Slowik Meisel sprach von einem erneuten Schock für die jüdische Gemeinschaft, der auch in Berlin deutlich spürbar sei.
Die Polizei in der Hauptstadt habe darauf reagiert, indem sie den Schutz jüdischer Einrichtungen weiter erhöhte. Mehrere Dutzend zusätzliche Streifen seien seit Freitag im Einsatz. Auch zivile Kräfte patrouillieren rund um Synagogen und Gemeindezentren.
Wichtige Schwerpunkte des Einsatzes sind:
- Bewachung aller jüdischen Schulen und Synagogen,
- verstärkte Präsenz an Bahnhöfen und Plätzen,
- schnelle Reaktionsfähigkeit bei Zwischenfällen,
- enge Kooperation mit Sicherheitsdiensten des Bundes.
Belastung für die Berliner Polizei
Die Berliner Polizei steht vor einer der größten logistischen Herausforderungen des Jahres. Neben dem Großeinsatz zum Jahrestag müssen zahlreiche pro-palästinensische und antiisraelische Demonstrationen begleitet werden.
Laut Slowik Meisel ist die Belastung für die Einsatzkräfte enorm. Nicht nur die Hundertschaften, sondern auch die einzelnen Abschnitte seien stark gefordert. Alle verfügbaren Kräfte würden am 7. Oktober eingesetzt. „Es trifft alle in der Polizei Berlin“, erklärte sie.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Alexanderplatz, wo am Abend des 7. Oktober eine antiisraelische Kundgebung angemeldet wurde. Auf den Plakaten wird mit dem Slogan „Bis zur totalen Befreiung“ geworben. Zu sehen sind vermummte Männer mit Palästinensertüchern und ein Paragleiter im Hintergrund – eine deutliche Anspielung auf den Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023, bei dem auch solche Fluggeräte verwendet wurden.
Berlin bleibt wachsam
Die Hauptstadt bereitet sich auf einen Tag erhöhter Alarmbereitschaft vor. Die Polizei will rund um die Uhr präsent sein, um mögliche Zwischenfälle zu verhindern.
Auch die jüdische Gemeinde Berlins hat ihre internen Sicherheitsmaßnahmen angepasst. Zusätzliche private Sicherheitsdienste unterstützen die Polizei an neuralgischen Punkten. Trotz der Herausforderungen betonte Slowik Meisel, dass die Stadt entschlossen sei, Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten.
Berlin steht am 7. Oktober unter besonderem Schutz – mit über 1000 zusätzlichen Einsatzkräften, klaren Sicherheitskonzepten und erhöhter Wachsamkeit in allen Bezirken.
Quelle: Tagesspiegel, www.welt.sn2world.com