Inhaltsverzeichnis:
- Vertrag zwischen Berlin und Nextbike endet im Juli
- Nextbike bleibt, aber auf eigene Rechnung
- Preise steigen, Verfügbarkeit sinkt
- Auswirkungen auf die Verkehrspolitik
Vertrag zwischen Berlin und Nextbike endet im Juli
Eine Analyse der aktuellen Entscheidung zeigt tiefere Ursachen in der Finanzpolitik. Trotz bereitgestellter Mittel scheitert die Fortführung am Haushaltsbeschluss des Finanzsenats. Die Leipziger Firma Nextbike will dennoch in Teilen Berlins aktiv bleiben, jedoch in reduzierter Form und mit höheren Preisen.
Der Vertrag mit dem bisherigen Anbieter läuft zum 30. Juni 2025 aus. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz teilte mit, dass keine neue Ausschreibung geplant ist. Grund sei die fehlende finanzielle Grundlage, die durch den Haushaltsgesetzgeber nicht geschaffen wurde. Damit entfällt die Möglichkeit für eine erneute wettbewerbliche Vergabe.
Nextbike, das seit 2017 in Berlin tätig ist, äußerte sich enttäuscht. Das Unternehmen sieht die Verantwortung für das Aus beim Berliner Senat. Nach Angaben von Nextbike wurden politisch beschlossene Mittel für 2025 vom Finanzsenat nicht freigegeben. Der Anbieter bezeichnete die Situation als negativ einzigartig in Europa.
Nextbike bleibt, aber auf eigene Rechnung
Trotz Wegfalls der öffentlichen Förderung will Nextbike seinen Betrieb fortsetzen. Allerdings wird sich das Unternehmen stark einschränken. Die festen Verleihstationen, die bisher im gesamten Stadtgebiet standen, müssen abgebaut werden.
Nextbike kündigte an, sich auf wirtschaftlich rentable Stadtteile zu konzentrieren. Die Randgebiete, in denen der Betrieb bisher nicht kostendeckend war, werden nicht mehr bedient. Das betrifft unter anderem:
- Steglitz
- Neukölln
- Tempelhof
- Marzahn-Hellersdorf
- Pankow
- Reinickendorf
In diesen Bezirken wird das Angebot stark reduziert. Der neue Betrieb erfolgt in deutlich kleineren Verleihgebieten.
Preise steigen, Verfügbarkeit sinkt
Neben der Einschränkung des geografischen Angebots wird auch der Preis steigen. Details zu den künftigen Tarifen nannte Nextbike noch nicht. Klar ist aber: Ohne staatliche Zuschüsse steigen die Kosten für die Nutzer.
Zudem könnte die verringerte Reichweite die Attraktivität des Systems mindern. Für viele Menschen in den Außenbezirken fällt ein wichtiger Teil der Alltagsmobilität weg. Mobilitätsexperten sehen darin eine Schwächung des Umweltverbundes.
Auswirkungen auf die Verkehrspolitik
Der Rückzug des öffentlichen Leihradsystems markiert einen Rückschritt für die Berliner Verkehrswende. Fahrradverleihsysteme gelten als umweltfreundliche Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Besonders Pendler in Randlagen profitierten davon.
Die Entscheidung des Senats stellt auch ein politisches Signal dar. Sie zeigt, welche Prioritäten im aktuellen Haushalt gesetzt wurden. Eine Rückkehr zur Förderung scheint derzeit nicht vorgesehen. Ob sich daran kurzfristig etwas ändert, bleibt offen.
Quelle: RBB24, webrivaig.com/de