Inhaltsverzeichnis:
- Ute Bonde kündigt Prüfung weiterer Maßnahmen im Nahverkehr an
- Unterstützung von Henrik Falk für strengere Regeln
- Iris Spranger sieht Vorbild in Maßnahmen der Bundespolizei
- Zwei schwere Vorfälle innerhalb eines Wochenendes
Ute Bonde kündigt Prüfung weiterer Maßnahmen im Nahverkehr an
Am Wochenende wurde ein 29-jähriger Mann am U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz tödlich verletzt. Der Angriff mit einem Küchenmesser löste eine breite Debatte über die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr Berlins aus. Die Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) erklärte, dass Fachleute zunächst Vorschläge für zusätzliche Verbotszonen erarbeiten sollen. Erst danach sei mit konkreten Schritten zu rechnen.
Die Ausweitung der Messerverbotszonen wird konkret geprüft. Diese könnten sich künftig auch auf Bereiche der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erstrecken. Als Vorbild gilt das Vorgehen der Bundespolizei an Bahnhöfen. In Berlin existieren derzeit drei dauerhafte Zonen: Leopoldplatz, Görlitzer Park und Kottbusser Tor.
Unterstützung von Henrik Falk für strengere Regeln
Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, sprach sich offen für neue Messerverbotszonen aus. Er verwies darauf, dass gefährliche Gegenstände bereits laut Hausordnung in Bussen und Bahnen verboten sind. Dennoch könnten klar ausgewiesene Zonen die Handlungsgrundlage der Polizei stärken.
Zudem verwies Falk auf bestehende Sicherheitsmaßnahmen. Auf allen U-Bahnhöfen gebe es Notrufsäulen und Videoüberwachung. Trotzdem betonte er die Bedeutung eines gezielten Reaktionsverhaltens im Ernstfall. Die BVG sei bereit, neue Maßnahmen zu unterstützen, sofern sie zur Erhöhung der Sicherheit beitragen.
Iris Spranger sieht Vorbild in Maßnahmen der Bundespolizei
Die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sprach sich ebenfalls für neue Sicherheitszonen aus. Sie beobachte die Waffen- und Messerverbote der Bundespolizei mit großem Interesse. Ähnliche Maßnahmen seien auch im öffentlichen Nahverkehr Berlins denkbar.
Ein Treffen zwischen Berliner Innen- und Verkehrsbehörden, BVG, Polizei und Bundespolizei ist bereits angekündigt. Dieses soll in den nächsten Tagen stattfinden und erste konkrete Planungen vorantreiben. Ziel ist es, eine einheitliche Strategie für mehr Sicherheit zu entwickeln.
Zwei schwere Vorfälle innerhalb eines Wochenendes
Auslöser der Diskussion ist ein tödlicher Vorfall am Samstag: Ein 43-Jähriger stach laut Polizei in einer U-Bahn der Linie U12 mit einem Küchenmesser auf einen 29-Jährigen ein. Beide Männer waren zuvor in Streit geraten. Das Opfer verließ die Bahn am Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz, brach jedoch auf dem Bahnsteig zusammen und verstarb trotz Reanimationsversuchen.
Der mutmaßliche Täter wurde kurze Zeit später auf der Straße von der Polizei angeschossen. Er soll mit dem Messer auf Beamte zugegangen sein. Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass der Mann von vier Schüssen getroffen wurde – zwei davon in Kniehöhe, je einer am Hals und am Oberkörper. Er starb später an seinen Verletzungen.
Beide Männer waren der Polizei bereits bekannt. Laut Generalstaatsanwaltschaft Berlin handelte es sich um Personen mit Vorstrafen wegen Körperverletzung und Angriffen auf Polizeibeamte. Ein Zusammenhang zwischen den Tätern bestand laut bisherigen Ermittlungen nicht.
Auch am Sonntag wurde ein weiterer Fall bekannt: In Berlin-Friedrichsfelde wurde ein 44-jähriger Mann in einer Straßenbahn schwer mit einem Messer verletzt. Täter und Opfer sollen zuvor in Streit geraten sein. Der Täter ist flüchtig.
Die Debatte um Messerverbotszonen in Berlin gewinnt an Dynamik. Nach zwei Angriffen an einem Wochenende sieht sich die Politik zum Handeln gezwungen. Sicherheit im öffentlichen Raum bleibt ein zentrales Thema der Stadt. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob es zu konkreten gesetzlichen Änderungen kommt.
Quelle: RBB24, www.welt.sn2world.com