Montag, 03 November 2025 11:31

Festnahme in Berlin wegen Terrorverdachts

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Polizeieinsatz in Berlin-Neukölln nach Terrorverdacht Polizeieinsatz in Berlin-Neukölln nach Terrorverdacht Foto: Pixabay/Pixabay-Lizenz

Ein Großeinsatz der Polizei in Berlin hat zur Festnahme eines 22-jährigen Mannes geführt, der nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen dschihadistisch motivierten Anschlag vorbereitet haben soll. Der Syrer befindet sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen werden von der Berliner Generalstaatsanwaltschaft geführt.

Inhaltsverzeichnis:

Die Ermittlungen in Berlin-Neukölln

Am Samstag nahm ein Spezialeinsatzkommando (SEK) den Verdächtigen in Berlin-Neukölln fest. Die Aktion erfolgte im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft. Zeitgleich wurden drei Wohnungen durchsucht – zwei in Neukölln und eine in Köpenick. Dabei wurden Chemikalien und elektronische Speichermedien sichergestellt, die für den Bau von Sprengsätzen geeignet sein könnten. Nach Informationen des ARD-Terrorismusexperten Holger Schmidt handelte es sich um geringe Mengen, die noch nicht miteinander vermischt worden waren. Ein fertiger Sprengsatz existierte somit nicht.

Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael Petzold, bestätigte am Sonntag, dass der Syrer verdächtigt wird, eine schwere staatsgefährdende Straftat vorbereitet zu haben. Laut Staatsanwaltschaft gab es Hinweise auf eine dschihadistische Motivation. Der Mann soll Propagandamaterial verfassungswidriger Organisationen verbreitet haben. In sozialen Medien teilte er Inhalte mit Bezug zur Terrororganisation Islamischer Staat.

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Hinweise aus dem Ausland und mögliche Anschlagspläne

Den Sicherheitsbehörden fiel der 22-Jährige erst vor wenigen Tagen auf. Laut Informationen der ARD kam der entscheidende Hinweis von einem ausländischen Nachrichtendienst. Dieser informierte das Bundesamt für Verfassungsschutz über mögliche Anschlagsplanungen. Der Verdächtige war 2023 nach Deutschland eingereist.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Mann noch kein konkretes Ziel. Dennoch prüften die Ermittler auch die Möglichkeit eines Messerangriffs. Der ARD-Experte Michael Götschenberg erklärte, dass bei radikalisierten Personen eine spontane Tat mit einfachen Mitteln nicht ausgeschlossen werden könne. Die Behörden griffen daher schnell ein, um jede Gefahr zu verhindern.

Politische Reaktionen auf den Vorfall

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) äußerte sich besorgt über die aktuelle Sicherheitslage. Er betonte, dass die Gefahr durch Terrorismus in Deutschland „abstrakt, aber dennoch hoch“ sei. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) lobte die Zusammenarbeit der Behörden. Auch Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hob hervor, dass die Wachsamkeit der Sicherheitskräfte entscheidend war, um die Hauptstadt zu schützen.

Der Fall erinnert viele Berliner an frühere Bedrohungslagen, etwa an den Sprengstofffund am S-Bahnhof Neukölln, bei dem ebenfalls gefährliche Substanzen entdeckt wurden. Die schnelle Reaktion der Behörden zeigt, dass die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt wachsam bleiben.

Durchsuchungen und Sicherheitslage in der Hauptstadt

Die Ermittlungen in Neukölln und Köpenick laufen weiter. Eine Auswertung der beschlagnahmten Datenträger könnte weitere Hinweise auf Kontakte und Kommunikationsnetzwerke liefern. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft konzentrieren sich die Untersuchungen derzeit auf die Herkunft der Chemikalien und den möglichen Austausch über soziale Plattformen.

In Berlin häufen sich in den letzten Monaten Vorfälle, bei denen die Polizei entschlossen reagiert. Beispiele wie der Vorfall in Berlin-Buckow oder die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen am Jahrestag zeigen, dass die Behörden ihre Einsatzbereitschaft erhöhen.

Die Berliner Sicherheitsbehörden bleiben wachsam. Die Generalstaatsanwaltschaft führt die weiteren Ermittlungen und prüft, ob der Verdächtige allein gehandelt oder Unterstützung erhalten hat. Die Auswertung der Funde wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Die Festnahme verdeutlicht erneut die komplexe Arbeit der Sicherheitsdienste. Trotz fehlender konkreter Zielplanung zeigt der Fall, dass die Bedrohung durch Einzeltäter in Deutschland weiterhin ernst genommen werden muss.

Quelle: rbb24, www.milekcorp.com/de