Inhaltsverzeichnis:
- Norman Heise fordert aktives Handeln der Schulleitungen
- Eltern tragen Mitverantwortung bei Cybermobbing
- Angebote zur Hilfe: Von Schulsozialarbeit bis Sibuz
- Fall eines homosexuellen Lehrers sorgt für Aufmerksamkeit
Norman Heise fordert aktives Handeln der Schulleitungen
Ob eine Schule Mobbing erfolgreich begegnen kann, hängt laut Heise stark von der Haltung der Schulleitung ab. Wer das Problem offen angeht, habe bessere Chancen, es zu mindern. Dazu gehöre auch, dass Lehrkräfte und Schulsozialarbeit eng zusammenarbeiten.
Besonders wichtig sei es, nicht zu behaupten, Mobbing gäbe es an der eigenen Schule nicht. Dieses Verdrängen führe dazu, dass Probleme ignoriert und Betroffene allein gelassen würden. Schulen, die hingegen aktiv und präventiv vorgehen, berichten von weniger Vorfällen.
Eltern tragen Mitverantwortung bei Cybermobbing
Heise sieht auch die Eltern in der Verantwortung. Vor allem im digitalen Raum müsse mehr Aufklärung stattfinden. Cybermobbing über Smartphones sei weit verbreitet und schwer zu kontrollieren.
- Eltern sollen Medienkompetenz fördern
- Unterstützungsangebote wie Medienkompetenzzentren nutzen
- Smartphone-Verbote seien keine Lösung
Ziel sei es, Kinder zu befähigen, mit digitalen Risiken verantwortungsvoll umzugehen. Reine Verbote reichten nicht aus und könnten das Problem sogar verschärfen.
Angebote zur Hilfe: Von Schulsozialarbeit bis Sibuz
Bei Mobbingvorfällen stehen innerhalb und außerhalb der Schule Anlaufstellen zur Verfügung. Intern können sich Betroffene an die Schulleitung oder Schulsozialarbeiter wenden. Für externe Unterstützung existieren in jedem Berliner Bezirk sogenannte Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentren (Sibuz). Diese Zentren bieten:
- kostenfreie und vertrauliche Beratung
- neutrale Konfliktlösung mit Fachkräften
- begleitende Hilfe bei pädagogischen Herausforderungen
Auch die Beauftragten der Senatsbildungsverwaltung gegen Mobbing und Diskriminierung sind direkt ansprechbar, ebenso wie der Landeselternausschuss. Wichtig sei laut Heise, schnell zu reagieren und nicht abzuwarten.
Fall eines homosexuellen Lehrers sorgt für Aufmerksamkeit
Ein besonders erschütternder Fall wurde kürzlich öffentlich. Ein Berliner Lehrer wurde an einer Grundschule monatelang gemobbt – von Schülern aus muslimischen Familien, wie er selbst berichtet. Grund: seine Homosexualität. Zusätzlich soll eine Kollegin ihn mit falschen Anschuldigungen belastet haben. Diese endeten sogar in einer Anzeige.
Trotz wiederholter Hilferufe habe weder die Schulleitung noch die Schulaufsicht angemessen reagiert. Der Lehrer fühlte sich im Stich gelassen und ohne Schutz. Der Fall zeigt exemplarisch, wie gravierend die Folgen ausbleibender Unterstützung sein können.
Das Beispiel verdeutlicht, dass konsequentes Handeln nötig ist – sowohl in der Prävention als auch im Krisenfall. Die vorhandenen Strukturen müssen genutzt und gestärkt werden. Nur so lassen sich solche Fälle in Zukunft verhindern.
Quelle: RBB24, www.globewings.net/de