Freitag, 25 Oktober 2024 14:13

Deutsche Bahn gibt Bauprojekt in Stahnsdorf auf

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Deutsche Bahn Deutsche Bahn pixabay / Foto illustrativ

Die Entscheidung der Deutschen Bahn, das geplante Instandhaltungswerk für ICE-Züge in Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) nicht zu realisieren, hat gemischte Reaktionen ausgelöst. Während Anwohner und lokale Politiker das Projekt kritisieren, wirft die Gemeinde Stahnsdorf dem Unternehmen mangelnde Kommunikation vor.

Inhaltsverzeichnis:

  • Fehlende Transparenz seitens der Deutschen Bahn
  • Jahre der Diskussionen führen zur Absage
  • Unterstützung aus der Politik
  • Ausbau bestehender Anlagen statt Neubauten

Fehlende Transparenz seitens der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn informierte die Gemeinde Stahnsdorf über die Absage des Bauprojekts nicht direkt, sondern durch die Presse, was in der Region für Unmut sorgte. Seit Beginn des Projekts gab es keinen festen Ansprechpartner für die Gemeinde, was die Kommunikation erschwerte. Erst nach mehreren Anfragen erhielt die Gemeindeverwaltung im Frühjahr 2022 grundlegende Informationen. In politischen Gremien war das Bauvorhaben jedoch nie offiziell vorgestellt worden, was Fragen zur Transparenz des Projekts aufwarf.

Jahre der Diskussionen führen zur Absage

Nach langwierigen Diskussionen entschied sich die Deutsche Bahn, den Bau des neuen Instandhaltungswerks für ICE-Züge in Stahnsdorf nicht weiterzuverfolgen. Laut einer Bahnsprecherin liegt der Fokus des Unternehmens derzeit auf den Neubauten in Cottbus und Dortmund, weshalb kein zusätzlicher Standort notwendig sei. Die Planungen für den Bau eines ICE-Werks in der Region Berlin-Brandenburg werden nicht weiter verfolgt.

Bürger und lokale Politiker begrüßten die Entscheidung, da es schon lange Widerstand gegen das Vorhaben gab. Eine geplante Großanlage auf den ehemaligen Berliner Rieselfeldern hatte bei vielen Anwohnern Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf Natur und Umwelt geweckt. Martin Lohrke, Sprecher der Bürgerinitiative Lebensraum Stahnsdorf, betonte, dass das Projekt die Landschaft zerstört hätte und zahlreiche Flächen hätte versiegelt werden müssen.

Unterstützung aus der Politik

Bürgermeister Bernd Albers zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung der Deutschen Bahn. Er betonte die Bedeutung des Gebietes als Erholungsraum für die Bürger, der durch die geplante Anlage gefährdet gewesen wäre. Auch die CDU/FDP-Fraktion von Stahnsdorf unterstützte die Entscheidung und äußerte sich positiv über den Stopp des Bauvorhabens. Richard Kiekebusch, Vorsitzender der Fraktion, hob hervor, dass das Projekt die Lebensqualität der Anwohner stark beeinträchtigt hätte.

Die Anlage hätte nicht nur umfangreiche Infrastrukturen erfordert, sondern auch die Kulturlandschaft der Rieselfelder tiefgreifend verändert. Ein Bauwerk dieser Größe hätte nach Angaben der Gemeinde „erhebliche Eingriffe“ in die Natur und die lokale Struktur bedeutet.

Ausbau bestehender Anlagen statt Neubauten

Der Verzicht auf das Werk in Stahnsdorf steht im Kontext einer Strategie der Deutschen Bahn, bestehende Standorte effektiver zu nutzen. In Berlin wird das ICE-Werk Rummelsburg ausgebaut, um die wachsende Flotte von ICE-Zügen zu betreuen. Zudem ist in Berlin-Schönholz der Bau einer neuen Abstellanlage geplant, deren Baubeginn für 2026 vorgesehen ist.

Mit diesen Ausbaumaßnahmen sollen die Kapazitäten für die kommenden zehn Jahre gesichert sein, sodass der Bedarf an neuen Standorten in der Region derzeit als gedeckt gilt.

Quelle: www.24hours-news.net/de, rbb24