Inhaltsverzeichnis:
- Der Einsatz am S-Bahnhof Neukölln
- Polizeiliche Ermittlungen und Fahndung
- Sicherstellung und Explosion des TATP im Park
Der Einsatz am S-Bahnhof Neukölln
Am Mittwochnachmittag, gegen 15:30 Uhr, wollten Bundespolizisten einen Mann am S-Bahnhof Neukölln kontrollieren. Diese Maßnahme ist an diesem Ort üblich, da der Bahnhof als kriminalitätsanfällig gilt. Während der Kontrolle zeigte der Mann einen polnischen Personalausweis, der als gestohlen gemeldet war. Daraufhin versuchte er, sich der Kontrolle zu entziehen, indem er über die Gleise flüchtete. Bei seiner Flucht ließ er eine Tasche zurück, die ein mit Klebeband umwickeltes Päckchen enthielt.
Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass das Päckchen TATP beinhaltete. TATP, ein äußerst gefährlicher Sprengstoff, wurde bereits bei Terroranschlägen und Geldautomatensprengungen eingesetzt. Das Material ist aufgrund seiner hohen Empfindlichkeit gegenüber Schlag und Reibung als sehr instabil und explosiv bekannt.
Polizeiliche Ermittlungen und Fahndung
Die Berliner Polizei übernahm die Ermittlungen in diesem Fall, nachdem die Bundespolizei und der Staatsschutz zunächst involviert waren. Derzeit liegt der Fokus darauf, den flüchtigen Mann zu identifizieren und aufzuspüren. Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass eine Öffentlichkeitsfahndung in Planung ist. Der Verdächtige wird als groß und schlank beschrieben und trug bei der Flucht einen Kinnbart. Seine Identität bleibt jedoch bislang unklar, da der zurückgelassene Ausweis auf eine andere Person ausgestellt ist – laut Berichten auf einen 30-jährigen polnischen Staatsbürger, dessen Ausweis seit Januar 2022 als gestohlen gemeldet wurde.
Sicherstellung und Explosion des TATP im Park
Die Polizei entschied sich aus Sicherheitsgründen dafür, den Sprengstoff nicht zum entfernten Sprengplatz im Grunewald zu bringen, sondern ihn in der nahegelegenen Parkanlage Thomashöhe zur Explosion zu bringen. Gegen 20 Uhr wurde der Bereich weiträumig abgesperrt und der Sprengsatz durch das Sprengstoffkommando kontrolliert gesprengt. Anwohner berichteten von einem lauten Knall, der in mehreren hundert Metern Entfernung zu hören war.
Ein Beamter erläuterte, dass eine Detonation des Sprengsatzes in der Nähe von Menschen zu dramatischen Folgen hätte führen können. Das Geschehen zeigte erneut die Gefährlichkeit von TATP, das durch seine hohe Sprengkraft und Instabilität als gefährlicher Sprengstoff eingestuft wird.
Quelle: www.welt.sn2world.com, rbb24.de