Freitag, 08 November 2024 12:45

Berlin feiert 35 Jahre Mauerfall mit einem großangelegten Jubiläumsprogramm

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Berlin Berlin pixabay / Foto illustrativ

Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer - ein Ereignis, das die Stadt tief geprägt hat. In diesem Jahr, zum 35. Jubiläum, veranstaltet Berlin ein umfangreiches Programm, um den Mauerfall zu würdigen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Freiheit und Demokratie zu stärken.

Inhaltsverzeichnis:

Einzigartige Strecke entlang des ehemaligen Mauerverlaufs

Die Feierlichkeiten konzentrieren sich auf eine vier Kilometer lange Strecke entlang des historischen Mauerverlaufs. Die Route führt von der Invalidenstraße über den Reichstag, das Brandenburger Tor und den Potsdamer Platz bis zur Axel-Springer-Straße. Hier erwarten die Besucher 5.000 kreativ gestaltete Plakate, die die Bedeutung von Freiheit und Demokratie betonen. Unter dem Motto „Haltet die Freiheit hoch!“ haben die Berliner ihre Gedanken zu Werten und Gemeinschaft ausgedrückt. Die Organisation Kulturprojekte Berlin, vertreten durch Simone Leimbach, hat diese kreative Aktion geleitet, um die Bedeutung der Demokratie für die heutige Gesellschaft hervorzuheben.

Neben den Plakaten werden entlang der Strecke auch historische Demo-Schilder ausgestellt, die an die Kämpfe für Freiheit und Gerechtigkeit erinnern. Ein umfassendes Kulturprogramm begleitet das Ereignis mit Lesungen, Konzerten und Diskussionsrunden mit Zeitzeugen, die den Wert der Freiheit unterstreichen.

Joe Chialo und die Bedeutung von gesellschaftlichem Zusammenhalt

Kultursenator Joe Chialo betonte die Notwendigkeit, die Freiheit zu schützen und die Gesellschaft gegen Populismus und Desinformation zu stärken. Der CDU-Politiker unterstrich, dass es heute wichtiger denn je sei, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Besonders in Zeiten zunehmender Spaltung sei es entscheidend, dass sich die Bürger auf gemeinsame Werte besinnen. Dieses Motto zieht sich durch das gesamte Wochenende und findet Ausdruck in zahlreichen Veranstaltungen, bei denen Gemeinschaft und Solidarität im Vordergrund stehen.

"Fest der Freiheit" mit tausenden Teilnehmern und Livemusik

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das „Fest der Freiheit“ am Samstagabend. Die ehemalige Grenze verwandelt sich dabei in eine riesige, vier Kilometer lange Bühne. Mehr als 700 Musiker aus Berlin und dem Ausland werden an fünf verschiedenen Orten entlang der Strecke gleichzeitig Rockklassiker spielen. Die Zuschauer sind eingeladen, mitzusingen und Teil der „längsten Rockband aller Zeiten“ zu werden, erklärte Organisator Sören Beyer. Um das Erlebnis interaktiv zu gestalten, werden Bildschirme mit Songtexten aufgestellt, sodass jeder mitsingen kann, ähnlich wie bei Karaoke.

Besonders beliebte Songs wie „S.O.S.“ von der DDR-Rockband Silly, „Heroes“ von David Bowie und „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen stehen auf dem Programm. Die Festveranstaltung wird von 20:15 bis 21:15 Uhr live im rbb-Fernsehen und online auf rbb24.de übertragen, sodass auch diejenigen, die nicht vor Ort sein können, das Event mitverfolgen können.

Zusätzliche Gedenkveranstaltungen und ein kostenloses Jubiläumsbuch

Weitere Veranstaltungen finden an bedeutenden Orten wie der Bernauer Straße und dem „Campus für Demokratie“ auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale statt. Das Motto „Revolution! - und dann?“ thematisiert die Folgen des Mauerfalls und bietet Perspektiven auf die friedliche Revolution. An verschiedenen Orten wird zudem an die tragischen Ereignisse des 9. November 1938 erinnert.

Zum Jubiläum wird an alle Besucher kostenlos ein Buch ausgegeben, das umfangreiche Hintergrundinformationen zur friedlichen Revolution enthält. Den Abschluss der Festlichkeiten bildet ein Konzert der russischen Punkrock-Band Pussy Riot, das am Sonntagabend an der ehemaligen Stasizentrale in Lichtenberg stattfindet.

Das Jubiläumsprogramm in Berlin bietet eine eindrucksvolle Erinnerung an den Mauerfall und unterstreicht die Relevanz von Freiheit und Demokratie in unserer heutigen Gesellschaft.

Quelle: www.welt.sn2world.com, rbb24.de