Mittwoch, 13 November 2024 12:58

Berliner Kulturszene protestiert gegen geplante Haushaltskürzungen

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Berlin - Kulturprotest Berlin - Kulturprotest pixabay / Foto illustrativ

Berlin steht vor drastischen Haushaltskürzungen, die auch die Kulturszene hart treffen könnten. Die schwarz-rote Koalition plant Einsparungen, die sowohl Theater, Opernhäuser, Bibliotheken als auch die berühmte Clubszene der Stadt betreffen. Um gegen diese Maßnahmen zu protestieren, versammelten sich Tausende Menschen am Mittwoch am Brandenburger Tor, darunter prominente Künstler wie Katharina Thalbach, Lars Eidinger und Alexander Scheer.

Inhaltsverzeichnis:

Breites Bündnis aus Kulturinstitutionen fordert Unterstützung

Ein Bündnis bedeutender Kulturinstitutionen rief zur Demonstration auf, darunter die Staatsoper, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, die Volksbühne sowie die Berliner Clubcommission. Die geplanten Kürzungen im Berliner Kulturetat könnten bis zu 140 Millionen Euro jährlich betragen, was etwa zehn Prozent des gesamten Budgets ausmacht. Dieser Schritt würde Berlin, eine Stadt, die weltweit für ihre kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit bekannt ist, vor erhebliche Herausforderungen stellen. Der Kulturetat ist mit nur 2,1 Prozent bereits der kleinste Posten im Berliner Haushaltsbudget, und weitere Kürzungen könnten gravierende Folgen haben.

Kulturelle Vielfalt Berlins in Gefahr

Die geplanten Sparmaßnahmen könnten tiefgreifende Auswirkungen auf die Berliner Kulturlandschaft haben. Bis zu zehn Prozent der Arbeitsplätze im Kulturbereich könnten wegfallen, warnten Vertreter der Szene. Neben finanziellen Einbußen befürchten viele Einrichtungen auch einen Rückgang der Attraktivität Berlins als Kulturmetropole. „Jeder Euro, der in die Kultur investiert wird, ist eine Investition in die Zukunft der Stadt“, hieß es im Demonstrationsaufruf. Der Erhalt der vielfältigen Kulturangebote ist daher ein zentrales Anliegen der Protestierenden.

Clubkultur besonders gefährdet

Die Berliner Clubszene, die international geschätzt wird, ist von den Kürzungen besonders stark betroffen. Laut der Clubcommission kämpfen viele Clubbetreiber bereits jetzt mit sinkenden Besucherzahlen und steigenden Betriebskosten. Eine Umfrage unter Clubbetreibern ergab, dass über die Hälfte der Clubs einen Rückgang der Besucherzahlen verzeichnet und fast zwei Drittel erhebliche Gewinneinbußen hinnehmen mussten. Infolgedessen erwägen 46 Prozent der befragten Clubs eine Schließung in den nächsten 12 Monaten. Marcel Weber, Vorsitzender der Clubcommission, betonte: „Unsere Clubkultur ist ein wertvolles Gut, das weit über die Stadtgrenzen hinaus wirkt und Berlin weltweit einzigartig macht.“ Die geplanten Kürzungen könnten die Clubkultur „mitten ins Herz“ treffen.

Berlins Kultursenator setzt auf Augenmaß

Der Kultursenator Joe Chialo (CDU) äußerte Verständnis für die Sorgen der Kulturszene und sprach sich dafür aus, dass die Kürzungen mit Bedacht umgesetzt werden sollten. Chialo betonte, dass die Einsparungen notwendig seien, diese jedoch so gestaltet werden müssen, dass die Berliner Kulturszene ihre Zukunftsfähigkeit behält. Die Beratungen über die geplanten Einschnitte gehen weiter, während die Kulturszene für ihren Erhalt kämpft.

Quelle:  www.welt.sn2world.com, rbb24.de