Inhaltsverzeichnis:
- Das Kollegium meldet Gewalt und Mobbing
- Hohe Fehlzeiten und soziale Probleme
- Rückgang bei Neuanmeldungen und Vorschläge zur Verbesserung
- Reaktion der Schulaufsicht und weitere Entwicklungen
Das Kollegium meldet Gewalt und Mobbing
Das Lehrerkollegium der Friedrich-Bergius-Schule hat in einem ausführlichen Brief auf schwerwiegende Probleme hingewiesen. Aggressives Verhalten, Mobbing und Gewalt sind an der Tagesordnung. Lehrer sind von täglichen Beleidigungen und Bedrohungen betroffen. Trotz strenger Hausordnung erreicht die Schule ihre Grenzen, was dazu führt, dass bis zu 25-33 Prozent der Lehrer krankgeschrieben werden.
Im Brief werden konkrete Vorfälle wie das Zünden von Böllern, das Werfen von Wasserflaschen und häufige Polizeieinsätze beschrieben. Auch Nachbarn und lokale Supermärkte berichten über eine gestiegene Unsicherheit.
Hohe Fehlzeiten und soziale Probleme
Die Statistiken sind alarmierend: Bereits nach 38 Schultagen wurden 489 unentschuldigte Fehltage verzeichnet. Durchschnittlich 13 Schüler pro Tag müssen aufgrund von Unterrichtsstörungen zu Sozialpädagogen geschickt werden. Hinzu kommt, dass etwa 85 Prozent der Schüler nicht-deutscher Herkunftssprache sind, was die pädagogische Arbeit erschwert.
Ein weiteres Problem ist die Angst vieler Schüler, dass auf Toiletten kompromittierende Fotos oder Videos mit Handys gemacht werden könnten. Lehrer berichten, dass sie 65 Prozent ihrer Arbeitszeit für Erziehungsmaßnahmen aufwenden müssen.
Rückgang bei Neuanmeldungen und Vorschläge zur Verbesserung
Die schlechten Bedingungen führen zu einem Rückgang der Anmeldezahlen. Von 116 verfügbaren Plätzen wurden nur 38 als Erstwunsch belegt. Viele der Schüler, die zugewiesen werden, haben geringe Deutschkenntnisse oder waren nie zuvor in einer Schule.
Um die Situation zu verbessern, schlägt die Schulgemeinschaft folgende Maßnahmen vor:
- Einführung von Teilungsunterricht
- Einsatz einer zusätzlichen Schulpsychologin
- Verstärkte Hofaufsicht und ein Pförtner am Schuleingang
- Unterstützung durch die Schulaufsicht und den Berliner Senat
Reaktion der Schulaufsicht und weitere Entwicklungen
Die Schulaufsicht Tempelhof-Schöneberg hat den Brief des Kollegiums erhalten. Laut der Senatsschulverwaltung werden die Vorfälle ernst genommen. Ein klärendes Gespräch mit der Schulleitung sowie mögliche Unterstützungsmaßnahmen sind geplant.
Ein aktueller Vorfall zeigt die Brisanz der Lage: Am Mittwochvormittag musste die Polizei wegen eines Schülers mit einer vermeintlichen Waffe einschreiten, die sich später als ungefährlich herausstellte.
Die Friedrich-Bergius-Schule ist ein Beispiel für die Herausforderungen von Schulen in sozialen Brennpunkten. Die Forderungen nach Unterstützung und Reformen bleiben dringend, um die Lernumgebung zu stabilisieren und Schülern sowie Lehrern Sicherheit und Perspektiven zu bieten.
Quelle: www.welt.sn2world.com, rbb24.de