Mittwoch, 10 April 2024 15:18

Anstieg der Masern - Infektionen in Berliner Flüchtlingsunterkunft

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Impfaktion Impfaktion fot: pixabay

In der Flüchtlingsunterkunft in Berlin - Tegel wurde ein signifikanter Ausbruch von Masernerkrankungen festgestellt. Seit dem vergangenen Wochenende ist die Zahl der bestätigten Fälle auf 15 gestiegen. Trotz einer umfangreichen Impfaktion bleibt der Impfstatus vieler Bewohner ungewiss.

Umfassende Impfaktionen und offene Herausforderungen

Die Masernerkrankungen in der Großunterkunft auf dem ehemaligen Flughafengelände Tegel wurden erstmals am Wochenende bei neun Personen diagnostiziert, was eine sofortige Impfaktion auslöste. Diese richtete sich an alle nach 1970 geborenen Bewohner ohne nachweisbaren Impfstatus. Trotz der Bemühungen des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), das bis Dienstagabend über 2.400 ukrainische Geflüchtete impfte und von weiteren 300 Personen eine frühere Impfung bestätigen konnte, bleibt der Impfstatus von nahezu 1.000 Menschen offen. Ein kritischer Punkt ist die Weigerung von 33 Personen, sich impfen zu lassen, die daraufhin in separaten Wohnbereichen unter Quarantäne gestellt wurden. Das Flüchtlingszentrum beherbergt neben Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auch Asylbewerber, die bereits bei ihrer Ankunft gegen Masern geimpft wurden.

Masern - eine unterschätzte Gefahr

Masern zählen zu den ansteckendsten Virenkrankheiten. Sie beginnen mit Symptomen wie Fieber, Schnupfen und Husten und führen nach einigen Tagen zu einem charakteristischen rötlich - braunen Hautausschlag. Die Krankheit kann schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen, einschließlich Gehirnentzündungen und einer tödlichen Spätfolge, die auch Jahre nach der Infektion auftreten kann. Trotz der langjährigen Kritik von Fachleuten an der Verharmlosung der Masern als "harmlose Kinderkrankheit", unterstreichen aktuelle Fälle die Notwendigkeit einer umfassenden Impfung.

Die aktuelle Situation in der Flüchtlingsunterkunft in Tegel ist eine ernsthafte Erinnerung an die Bedeutung von Impfungen als wirksames Mittel zur Verhinderung von Masernausbrüchen. Die Gesundheitsbehörden arbeiten weiterhin daran, den Impfstatus der Bewohner zu klären und die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Der Ausbruch verdeutlicht auch die Notwendigkeit, über die Impfpflicht hinausgehende Maßnahmen zu ergreifen, um Gemeinschaften zu schützen und zukünftige Ausbrüche zu verhindern.

Quelle: rbb24.de