Montag, 07 Oktober 2024 13:03

Brandanschlag auf kurdische Gemeinde in Berlin

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Polizei Polizei pixabay / Foto illustrativ

Nach einem versuchten Brandanschlag auf die Freie Kurdische Gemeinde in Berlin-Reinickendorf ermittelt die Berliner Polizei in alle Richtungen. Am Sonntagnachmittag wurde eine nach Benzin riechende Flüssigkeit an eine Wand des Gemeindegebäudes gegossen, jedoch nicht entzündet. Ein Zeuge hatte den Vorfall bemerkt und sofort die Polizei alarmiert. Der oder die Täter konnten unerkannt fliehen, als Personen aufgrund des Benzingeruchs aus dem Gebäude traten.

Ferat Koçak unter den Anwesenden

Zu den Anwesenden im Gebäude zählte auch der Linke-Politiker Ferat Koçak, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Insgesamt befanden sich zum Zeitpunkt des Vorfalls bis zu 40 Menschen im Gebäude, darunter Koçak, der den Geruch wahrnahm und sofort alle warnte. "Ich habe den Geruch wahrgenommen und habe reingeschrien, dann sind alle rausgerannt", erklärte er der Deutschen-Presse-Agentur. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Koçak erstattete Anzeige gegen Unbekannt und sprach über die wiederholten Drohungen, die der Verein in der Vergangenheit erhalten habe. Der Vereinsvorstand vermutet, dass es sich um einen Anschlagsversuch türkischstämmiger Nationalisten handeln könnte. In der Vergangenheit gab es bereits mehrmals Drohungen und Provokationen gegen die kurdische Gemeinde in Berlin.

Verdacht auf politischen Hintergrund

Der Vorfall wird von den Ermittlungsbehörden nicht isoliert betrachtet. Es gibt Hinweise, dass der Anschlagsversuch in einem größeren politischen Kontext steht. Die Freie Kurdische Gemeinde in Berlin hat in der Vergangenheit mehrfach Drohungen erhalten, die auf Spannungen zwischen kurdischen und türkischen Nationalisten hindeuten. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die mögliche Täterschaft und den genauen Hintergrund der Tat.

Ferat Koçak als Ziel eines früheren Anschlags

Ferat Koçak selbst ist kein Unbekannter, wenn es um Anschläge geht. Bereits im Februar 2018 wurde sein Auto in Brand gesetzt, ein Angriff, der im Zusammenhang mit einer Serie rechtsextremer Anschläge in Berlin-Neukölln steht. Aktuell läuft zu dieser Tat ein Berufungsprozess vor dem Landgericht Berlin. Dieser erneute Angriff gegen Koçak könnte ein weiteres Zeichen für die eskalierenden politischen Spannungen in der Hauptstadt sein.

Die Berliner Polizei ermittelt weiter und prüft alle möglichen Hintergründe des Vorfalls. Obwohl bei dem Angriff niemand verletzt wurde, bleibt die Sorge um die Sicherheit der kurdischen Gemeinde bestehen.

Quelle: www.24edu.info/de, rbb24.de