Wirtschaftliche Prognosen und Investitionen
Die direkten Kosten für die Austragung des Events belaufen sich auf 84 Millionen Euro, einschließlich 24 Millionen Euro für die Gestaltung von Fanmeilen und Fan - Zonen. Trotz erheblicher Kürzungen im Doppelhaushalt der Stadt argumentiert Spranger, dass die Ausgaben durch den wirtschaftlichen Nutzen gerechtfertigt sind. Von den Gesamtausgaben sollen etwa 75 Millionen Euro direkt in Berlin bleiben. Darüber hinaus sind Investitionen in Sicherheitstechnologien und die Modernisierung städtischer Stadien geplant, die auch nach der EM von Nutzen sein werden.
Langfristige Vorteile und kritische Stimmen
Neben den direkten Einnahmen wird die Europameisterschaft auch langfristige Vorteile durch die Modernisierung der Infrastruktur mit sich bringen. Gleichzeitig gibt es jedoch auch Skepsis bezüglich der realen ökonomischen Effekte. Einige Experten und politische Stimmen wie Klara Schedlich, die sportpolitische Sprecherin der Grünen, kritisieren die Berechnungen als unsicher. Sie betonen, dass das Event zwar kurzfristig das Image Berlins als Reisedestination verbessern könnte, die langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen jedoch unklar bleiben.
Kontroverse um die Umsatzverteilung
Ein weiterer Punkt der Diskussion ist die Umsatzverteilung. Obwohl die UEFA einen Umsatz von geschätzten 2,4 Milliarden Euro erwartet, hat sie sich vertraglich das Recht gesichert, den Großteil dieser Einnahmen nicht in Deutschland, sondern in der Schweiz zu versteuern. Dies wirft Fragen bezüglich der tatsächlichen finanziellen Vorteile für Berlin auf.
Die Fußball - Europameisterschaft 2024 verspricht, Berlin sowohl finanzielle als auch infrastrukturelle Vorteile zu bringen. Dennoch bleiben Fragen bezüglich der Langzeitwirkungen und der gerechten Verteilung der Einnahmen bestehen. Die Stadt steht vor der Herausforderung, das Potenzial des Events voll auszuschöpfen und gleichzeitig kritische Stimmen und wirtschaftliche Unsicherheiten zu berücksichtigen.
Quelle: RBB24