Montag, 13 Mai 2024 15:00

Bildungschancen - Berlin und Brandenburg führen

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 Bildungschancen Bildungschancen fot: pixabay

In Deutschland hängt die Bildungschance eines Kindes stark vom Bildungsstand und Einkommen seiner Eltern ab. Dies zeigt eine Studie des Ifo - Instituts deutlich auf. Trotz einer führenden Position Berlins und Brandenburgs im Bundesvergleich offenbart die Untersuchung, dass die aktuellen Umstände immer noch von Ungerechtigkeit geprägt sind.

Bildungschancen im Bundesländervergleich

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass in Berlin und Brandenburg die Ungleichheiten in den Bildungschancen am wenigsten ausgeprägt sind, verglichen mit anderen deutschen Bundesländern. Während das Einkommen und die Bildung der Eltern generell eine große Rolle spielen, ist in diesen beiden Bundesländern die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch Kinder aus weniger privilegierten Familien ein Gymnasium besuchen. In Berlin liegt die Wahrscheinlichkeit bei 37,1 Prozent und in Brandenburg bei 34,7 Prozent, im Gegensatz zum Bundesdurchschnitt von nur 26,7 Prozent.

Sozioökonomischer Hintergrund und Gymnasialbesuch

Kinder, deren Eltern kein Abitur haben und die nicht zum oberen Viertel der Haushaltseinkommen gehören, haben in Berlin und Brandenburg eine signifikant bessere Chance, ein Gymnasium zu besuchen, als dies deutschlandweit der Fall ist. Im Kontrast dazu besuchen 68,9 Prozent der Berliner Kinder und 65,7 Prozent der Brandenburger Kinder mit einem sogenannten höheren Hintergrund ein Gymnasium. Diese Zahlen verdeutlichen, dass trotz besserer Chancen die Kluft zwischen den sozialen Schichten immer noch vorhanden ist.

Maßnahmen und zukünftige Herausforderungen

Als einen positiven Faktor für die etwas besseren Bildungschancen in Berlin und Brandenburg sehen die Autoren der Studie die sechsjährige Grundschulzeit und die darauffolgende spätere Aufteilung der Schüler auf weiterführende Schulen an. Dies ermöglicht ein längeres gemeinsames Lernen von Kindern unterschiedlicher sozialer Herkunft. In Bundesländern wie Bayern, wo die Schüler bereits nach der vierten Klasse aufgeteilt werden, ist der familiäre Hintergrund oft entscheidender für die Bildungslaufbahn der Kinder.

Der Weg zur Chancengleichheit

Obwohl Berlin und Brandenburg im Vergleich zu anderen Bundesländern vorne liegen, zeigt die Studie, dass echte Chancengleichheit noch nicht erreicht ist. Die Unterschiede zwischen Kindern aus bildungsnäheren und bildungsferneren Familien sollten bei wahrer Chancengleichheit nicht existieren. Die Ergebnisse fordern weiterhin dazu auf, Bildungspolitik so zu gestalten, dass alle Kinder unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund gleiche Bildungschancen erhalten.

Quelle: RBB24