Freitag, 10 Mai 2024 11:57

Die alternative Buchmesse in Berlin

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
 Buchmesse in Berlin Buchmesse in Berlin fot: piaxaby

Am kommenden Wochenende organisiert Thorsten Weiß, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD in Berlin, ein umstrittenes Vernetzungstreffen. Dieses Ereignis, das als "Alternative Buchmesse" bekannt ist, zieht sowohl innerhalb als auch außerhalb der Partei Aufmerksamkeit auf sich. Während Kritiker vor den Gefahren dieser Zusammenkunft warnen, zeigt sich ein Großteil der AfD - Mitglieder unbeeindruckt von der öffentlichen Kritik.

Veranstaltungsdetails und Teilnehmer

Thorsten Weiß, der auch für die Organisation der Buchmesse verantwortlich ist, konnte innerhalb von vier Tagen alle 300 Tickets verkaufen. Auf seinem Telegram - Kanal hat Thüringens AfD - Chef Björn Höcke persönlich für die Veranstaltung geworben, was deren Bedeutung unterstreicht. Unter den Rednern finden sich prominente Persönlichkeiten wie Götz Kubitschek und Erik Lehnert vom Institut für Staatspolitik, welches vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird. Auch Hans - Christoph Berndt, Fraktionschef der AfD Brandenburg, und der neurechte Ideologe Benedikt Kaiser werden erwartet.

Ziel und Kritik der Buchmesse

Das Ziel der Buchmesse ist es, die Zusammenarbeit zwischen der AfD und verbundenen Vorfeld-Organisationen zu stärken. Simon Brost von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus sieht in dieser Vernetzung eine entscheidende Stärkung für die AfD, da sie personelle und ideologische Unterstützung erhält. Gleichzeitig warnt Ario Mirzaie, Sprecher der Berliner Grünen - Fraktion für Strategien gegen Rechts, vor den Gefahren, die von der offenen Zusammenarbeit mit Rechtsextremen ausgehen. Die Veranstaltung wird als Machtdemonstration des völkischen Teils der AfD betrachtet, die innerhalb des Berliner Landesverbands unangefochten bleibt.

Die alternative Buchmesse findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt, und der genaue Ort wird erst kurz vor Beginn bekannt gegeben, um mögliche Proteste zu minimieren. Trotzdem erwartet Ario Mirzaie breiten und vielfältigen Protest gegen das Treffen. Diese Veranstaltung markiert nicht nur eine wichtige Etappe im politischen Kalender der AfD, sondern auch einen kritischen Moment für die öffentliche Auseinandersetzung mit rechtsextremen Strömungen in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, wie die gesellschaftliche Antwort ausfallen wird und welche langfristigen Auswirkungen dieses Treffen für die politische Landschaft in Deutschland haben könnte.

Quelle: RBB24