Inhaltsverzeichnis:
- Weniger Tiere, mehr Diskussionen
- 1.500 Aussteller aus fast 60 Ländern
- Demonstrationen für eine Agrarwende
- Forderungen an die Politik
Weniger Tiere, mehr Diskussionen
Aufgrund eines bestätigten Falls der Maul- und Klauenseuche in einer Wasserbüffelherde in Brandenburg wurde beschlossen, Paarhufer wie Rinder, Schafe und Ziegen in diesem Jahr nicht auszustellen. Lars Jaeger, Direktor der Grünen Woche, betonte, dass die Sicherheit der Tiere oberste Priorität habe. Stattdessen stehen andere Nutz- und Heimtiere wie Pferde, Kaninchen und Esel im Mittelpunkt der Tierausstellungen. Auch das Live-Programm wurde angepasst, um den neuen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.
Parallel zur Messe finden über 300 Veranstaltungen statt, bei denen Experten Herausforderungen und Lösungsansätze für die Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft diskutieren. Die Schwerpunkte liegen auf Ernährungssicherheit, nachhaltiger Landwirtschaft und stabilen Lieferketten.
1.500 Aussteller aus fast 60 Ländern
Mit 1.500 Ausstellern aus knapp 60 Ländern bietet die Messe ein breites Spektrum an Produkten, Dienstleistungen und Workshops. Besucher können an interaktiven Angeboten teilnehmen, von Verkostungen bis hin zu praktischen Workshops. Ein Highlight der Veranstaltung ist das 17. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), das mehr als 2.000 Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft anzieht. Die Debatten konzentrieren sich auf globale Themen wie Ernährungssicherheit und alternative Kraftstoffe.
Kai Wegner, Berlins Regierender Bürgermeister, hob hervor, dass die Grüne Woche nicht nur Tradition, sondern auch eine Plattform für Innovation sei. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir betonte die Bedeutung des Zusammenhalts zwischen Stadt und Land, um Polarisierungen zu vermeiden.
Demonstrationen für eine Agrarwende
Zeitgleich zur Messe rufen etwa 60 Organisationen unter dem Motto „Wir haben es satt“ zur Demonstration für eine sozial-ökologische Agrarwende auf. Die Organisatoren erwarten rund 10.000 Teilnehmer, die sich für eine nachhaltige und gemeinwohlorientierte Landwirtschaft einsetzen. Kampagnenleiterin Anne Skambraks kritisierte die bisherige Agrarpolitik und forderte deutliche Veränderungen von der Bundesregierung.
Forderungen an die Politik
Bauernpräsident Joachim Rukwied sprach sich zum Messeauftakt für einen Bürokratieabbau und einen grundsätzlichen Neustart der Agrarpolitik in Deutschland aus. Er betonte die zentrale Rolle der Landwirte in der Versorgungssicherheit und warnte vor einer zu großen Abhängigkeit von Importen.
Die Grüne Woche zeigt damit auch in diesem Jahr, wie eng Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft miteinander verknüpft sind. Trotz der Herausforderungen bleibt die Veranstaltung ein wichtiger Treffpunkt für den Dialog über die Zukunft der Ernährung und Landwirtschaft.
Quelle: www.sn2world.com, rbb24.de