Dialogversuch und Zeitpunkt des Einsatzes
Julia von Blumenthal, die Präsidentin der Humboldt - Universität, erklärte, dass die Hochschulleitung zunächst im Dialog mit den Besetzern stand. Sie betonte, dass aus ihrer Sicht noch Zeit benötigt wurde, um den Dialog zu einem Ergebnis zu führen. Jedoch wurde der Zeitpunkt des Polizeieinsatzes von höherer Ebene bestimmt und der Versuch eines friedlichen Dialogs musste abgebrochen werden. Die Polizei begann am Donnerstagabend mit der Räumung, nachdem die Frist zum Verlassen des Gebäudes abgelaufen war.
Reaktionen auf die Räumung
Ina Czyborra verteidigte die Maßnahmen der Hochschule und die Entscheidung zur Räumung, indem sie auf die Notwendigkeit hinwies, konsequent zu handeln und jegliche Formen von Antisemitismus und Terrorverherrlichung zu unterbinden. Der innenpolitische Sprecher der Berliner CDU - Fraktion, Burkard Dregger, stellte ebenfalls die Notwendigkeit klarer Ansagen und die Unzulässigkeit der Duldung von Straftaten heraus. Während der Räumung wurden vereinzelt Gegenstände auf Polizisten geworfen und es kam zu Sachbeschädigungen sowie antisemitischen und volksverhetzenden Äußerungen von Demonstranten.
Universitäten als Orte der Wissenschaft
Die Ereignisse an der Humboldt-Universität werfen ein Schlaglicht auf die Spannung zwischen Demonstrationsfreiheit und der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung in akademischen Einrichtungen. Universitäten sind Orte der freien Wissenschaft und Lehre und sollten keine Bühne für politische Konflikte sein, die in Gewalt münden. Es bleibt die Aufgabe der Hochschulleitung und der politischen Verantwortlichen, einen Rahmen zu schaffen, in dem Konflikte friedlich und im Dialog gelöst werden können, ohne dass es zu rechtswidrigen Übergriffen kommt.
Quelle: RBB24