Freitag, 05 Juli 2024 11:43

Langsame Fortschritte in Berliner Bürgerämtern

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 Berlin - Bürgerämter Berlin - Bürgerämter fot: pixabay

In den Berliner Bürgerämtern sollte ursprünglich eine spürbare Beschleunigung in der Terminvergabe erreicht werden, ein zentrales Versprechen der CDU unter der Führung von Kai Wegner. Trotz der Einstellung von 100 neuen Mitarbeitenden sind schnelle Verbesserungen bisher ausgeblieben. Die neuen Angestellten, deren Einstellungen bereits am 30. April abgeschlossen wurden und die ihre Stellen am 1. Juli antraten, befinden sich noch in einer vier- bis sechsmonatigen Einarbeitungsphase, wie die Senatskanzlei mitteilte.

Kritik aus den politischen Reihen

Die momentane durchschnittliche Wartezeit für Termine liegt bei etwa 30 Tagen, weit entfernt von dem Ziel, die Wartezeit auf maximal 14 Tage zu reduzieren, wie es Bürgermeister Wegner für das Ende des Jahres 2023 vorgesehen hatte. Stefan Ziller von der Grünen - Fraktion äußert sich kritisch über die bisherigen Ergebnisse und bemängelt das Scheitern der Regierung an ihren eigenen Ansprüchen. Auch Karsten Woldeit von der AfD zeigt sich besorgt über die Auswirkungen der Einarbeitungsphase auf die Verfügbarkeit der Mitarbeiter für den Bürgerdienst, was zu einer "Doppellücke" im Personalbestand führen könnte.

Ausblick und digitale Hoffnung

Die Senatskanzlei betont, dass eine schnelle Lösung der Situation unrealistisch sei und noch etwas Zeit benötigt werde, bis die Veränderungen für die Bürgerinnen und Bürger spürbar sind. Es wird jedoch erwartet, dass die Implementierung von mehr digitalen Dienstleistungen langfristig zur Entlastung der Ämter beitragen wird. In den kommenden Monaten sollen entsprechende Projekte vorgestellt werden, einschließlich der lang erwarteten digitalen An- und Ummeldung, was nach Aussage von Stefan Ziller von den Grünen eine erhebliche Erleichterung darstellen könnte.

Obwohl die Berliner Bürgerämter eine personelle Verstärkung erfahren haben, ist die erhoffte Beschleunigung in der Bearbeitung von Anliegen noch nicht eingetreten. Die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter und die parallele Entwicklung digitaler Services zeigen die Komplexität der Herausforderungen, vor denen die Stadtverwaltung steht. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die getroffenen Maßnahmen die erwarteten Verbesserungen bringen werden.

Quelle: RBB24