Entwicklung der Frauenabteilungen
FC Union Berlin hat seine Frauenabteilung in den letzten Jahren signifikant ausgebaut. Mit einem bereits vergleichbaren Etat zu Bundesligisten ermöglicht der Verein aus Köpenick seinen Spielerinnen professionelle Bedingungen schon in der Regionalliga. Die sportliche Leiterin Jennifer Zietz bestätigt, dass die Ergebnisse sogar die Erwartungen übertreffen, mit einem aktuellen Torverhältnis von 113:4 nach 17 Spielen. Im Gegensatz dazu steht Hertha BSC, geleitet von Sofian Chahed. Herthas Frauenmannschaft besteht größtenteils aus Spielerinnen, die nebenbei arbeiten oder studieren, und hat deutlich geringere finanzielle Mittel zur Verfügung. Trotz der Nutzung einiger Infrastrukturen des Männerbereichs, wie das Performance Center, stehen sie vor großen Herausforderungen, ein professionelles Umfeld zu schaffen.
Unterschiedliche Konzepte und Ambitionen
Union Berlin und Hertha BSC verfolgen zwei grundverschiedene Ansätze im Frauenfußball. Während Union mit voller Kraft vorausgeht und kurzfristige Erfolge anstrebt, nimmt Hertha einen behutsameren Weg. Die Berliner setzen auf eine schrittweise Entwicklung und den Aufbau eines soliden Fundaments, bevor weitere Schritte in Richtung Professionalisierung unternommen werden. Dies reflektiert sich in den Worten von Chahed, der betont, dass man nicht alles auf eine Karte setzen will, sondern langsam und stabil voranschreiten möchte.
Perspektiven und Ausblick
Das bevorstehende Derby zwischen Union und Hertha wird nicht nur als Spiel betrachtet, sondern auch als Symbol für die Entwicklung des Frauenfußballs in Berlin. Mit bereits 9.000 verkauften Tickets zeichnet sich eine steigende Popularität und Anerkennung des Frauenfußballs ab. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich beide Teams entwickeln und welche Rolle sie in der Zukunft des deutschen Frauenfußballs spielen werden.
Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Ressourcen, mit denen Union und Hertha ihre Frauenfußballprojekte vorantreiben, spiegeln die breitere Dynamik im deutschen und internationalen Frauenfußball wider. Während einige Clubs bereits den Sprung in vollprofessionelle Strukturen geschafft haben, sind andere noch in den Anfängen. Dieses Derby symbolisiert nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch die fortlaufenden Bemühungen, den Frauenfußball auf eine gleichberechtigte Ebene mit dem Männerfußball zu heben.
Quelle: RBB24