Inhaltsverzeichnis:
- Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg im Fokus
- Schwierige Kontrolle und mangelnde Unterstützung
- Zweckentfremdungsverbot zeigt begrenzte Erfolge
- Die Zukunft der Regulierung
Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg im Fokus
Seit der Einführung der Genehmigungspflicht für Ferienwohnungen im Jahr 2016 wurden in Berlin etwa 5.000 Anträge gestellt, von denen jedoch nur 600 genehmigt wurden – das entspricht lediglich 12 % der Gesamtzahl. Besonders betroffen ist der Bezirk Mitte, wo fast die Hälfte aller Anträge in Berlin gestellt wurde. Im Jahr 2023 wurden dort allein 1.000 Anträge registriert, jedoch nur 112 genehmigt.
Auch andere Bezirke zeigen eine restriktive Genehmigungspraxis. In Treptow-Köpenick und Spandau werden Anträge nur selten genehmigt. Dagegen weist Lichtenberg mit knapp 40 % die höchste Genehmigungsquote auf, obwohl dort insgesamt nur 34 Anträge gestellt wurden.
Schwierige Kontrolle und mangelnde Unterstützung
Die Kontrolle illegaler Ferienwohnungen stellt für die Behörden eine große Herausforderung dar. Der Landesrechnungshof kritisierte die Bezirke für ihre inkonsequente Vorgehensweise und bemängelte, dass Hinweise aus der Bevölkerung nur sporadisch verfolgt werden. Effektive Mechanismen zur Überwachung von Plattformen wie Airbnb fehlen bisher. Die Berliner Verwaltung arbeitet an der Umsetzung einer EU-Regelung, die Plattformbetreiber verpflichten könnte, Daten an die Behörden zu melden. Ein Sprecher der Senatsverwaltung betonte, dass dies die Kontrolle erheblich erleichtern würde.
Zweckentfremdungsverbot zeigt begrenzte Erfolge
Seit der Einführung des Zweckentfremdungsverbotes im Jahr 2014 hat Berlin Bußgelder in Höhe von 3,5 Millionen Euro eingenommen. Dennoch bleibt das Angebot an Ferienwohnungen auf Plattformen weit höher als die genehmigten Zahlen. Der Abgeordnete Alexander King forderte eine stärkere softwaregestützte Kontrolle, um die Einhaltung des Zweckentfremdungsverbotes sicherzustellen.
Die Zukunft der Regulierung
Berlin steht vor der Herausforderung, den Wohnraummangel zu bekämpfen und gleichzeitig die illegalen Ferienwohnungen konsequenter zu verfolgen. Die geplante europäische Lösung könnte ein entscheidender Schritt sein, um Vermietungsplattformen stärker in die Pflicht zu nehmen und den Behörden mehr Kontrolle zu ermöglichen. Eine sorgfältige Umsetzung ist jedoch essenziell, um den Druck auf den angespannten Wohnungsmarkt nachhaltig zu reduzieren.
Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de