Inhaltsverzeichnis:
- Kinderarzt Jakob Maske warnt vor vollen Praxen
- Hohe Fallzahlen auch in Brandenburg
- Weitere Viren im Umlauf
- Experten empfehlen weiterhin die Grippeimpfung
- Bundesweit steigende Zahlen
Kinderarzt Jakob Maske warnt vor vollen Praxen
In Berlin sind aktuell 1.757 Grippe-Erkrankungen gemeldet, deutlich mehr als in der Vorwoche mit 1.165 Fällen. Kinderarzt Jakob Maske aus Berlin-Schöneberg berichtet, dass die Kinderarztpraxen im gesamten Stadtgebiet ausgelastet sind. Viele der jungen Patienten haben schwere Verläufe mit hohem Fieber, was oft einen Besuch in der Praxis unumgänglich macht.
Zusätzlich fallen viele medizinische Fachkräfte selbst krankheitsbedingt aus, was die Versorgung erschwert.
Maske betont, dass Eltern trotz überfüllter Praxen dringend einen Arzt aufsuchen sollten, wenn ihre Kinder hohes Fieber oder eine stark beeinträchtigte Allgemeinverfassung zeigen.
Hohe Fallzahlen auch in Brandenburg
In Brandenburg verzeichnet man derzeit fast 1.000 mehr Influenza-Fälle als im Vorjahr zur selben Zeit. Besonders betroffen sind die Regionen im Westen und Südwesten des Bundeslandes sowie der Landkreis Oder-Spree mit 385 Grippefällen pro 100.000 Einwohnern. Dies bedeutet eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr.
Viele Patienten leiden unter schweren Symptomen wie anhaltendem Fieber und Apathie. Ärztin Alessa Müller-Foti aus Königs-Wusterhausen berichtet von teils lebensbedrohlichen Situationen, vor allem bei Kindern.
Weitere Viren im Umlauf
Neben der Influenza grassieren aktuell auch andere Viren. Laut dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) befinden sich Corona-, Adeno- und Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) im Umlauf. Die meisten Infektionen betreffen Kinder zwischen 0 und 14 Jahren sowie Senioren ab 80 Jahren. 291 Menschen werden derzeit in Berliner Krankenhäusern stationär behandelt.
Die RSV-Infektionen haben sich ebenfalls verdoppelt. In der aktuellen Woche wurden 162 neue RSV-Fälle in Berlin gemeldet, in der Vorwoche waren es noch 84. Besonders betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder unter zwei Jahren, die 42 % der Fälle ausmachen.
Experten empfehlen weiterhin die Grippeimpfung
Sowohl der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte als auch das Gesundheitsministerium Brandenburg sprechen sich für die Grippeschutzimpfung aus.
Laut Ulrich Widders, Leiter der Abteilung Infektionsschutz, sei eine Impfung auch jetzt noch sinnvoll, da die Grippesaison oft bis April anhält. Zudem könne eine zweite Welle im März nicht ausgeschlossen werden.
Bundesweit steigende Zahlen
Nicht nur Berlin und Brandenburg sind betroffen. Bundesweit gibt es 7,9 Millionen Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen. Besonders Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren zeigen vermehrt Infektionen mit RSV- und Grippeviren. Die Zahl der Neuerkrankungen bleibt hoch, was das Gesundheitssystem weiter stark belastet.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen betonen Fachleute die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und einer zeitnahen ärztlichen Behandlung bei schweren Symptomen.
Quelle: www.welt.sn2world.com, rbb24.de