Mangel an Terminen führt zu illegalen Geschäften
Ein wesentliches Problem der Berliner Ausländerbehörde ist die überwältigende Anzahl unbeantworteter E-Mails und die Unmöglichkeit, in absehbarer Zeit einen Termin zu erhalten. Diese Situation hat einen Schwarzmarkt für Termine entstehen lassen, auf dem Seiten wie appointmentsberlin.com Termine für 50 Euro verkaufen. Diese Praxis verstärkt die ohnehin schon schwierige Lage von Menschen, die auf eine Verlängerung ihres Aufenthaltstitels angewiesen sind und dadurch in eine prekäre Lage geraten.
Technologische Lücken und fehlende rechtliche Handhabe
Die kommerziellen Anbieter nutzen automatisierte Programme (Bots), um Termine zu erfassen und weiterzuverkaufen. Trotz der Bemühungen der Senatsverwaltung, diese Praktiken zu unterbinden, fehlt es aktuell an rechtlichen Grundlagen, um effektiv gegen derartige Geschäftsmodelle vorzugehen. Dieses Problem wird durch die Tatsache verschärft, dass das verwendete Terminvereinbarungssystem keine spezifischen Sicherheitslücken aufweist, die solche Praktiken erleichtern würden, jedoch auch nicht alle technischen Möglichkeiten zur Abwehr dieser Missbräuche ausschöpft.
Geplante Maßnahmen und Herausforderungen
Um dem illegalen Handel entgegenzuwirken, plant die Senatsverwaltung, das Terminbuchungsverfahren im zweiten Quartal 2024 zu ändern. Diese Änderung zielt darauf ab, den Handel mit Terminen technisch zu erschweren. Darüber hinaus wird eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl in der Ausländerbehörde angestrebt, um die Dienstleistungen zu verbessern und mehr Termine anbieten zu können. Doch bis diese Maßnahmen greifen, bleibt die Situation für viele Menschen, die auf die Dienste der Behörde angewiesen sind, problematisch.
Quelle: rbb24.de